Am 24. Oktober 1975 arbeiteten die isländischen Frauen nicht – und das Land stand still!
Kindergärten, Schulen, Geschäfte, Banken, Restaurants blieben geschlossen. Das Telefonsystem brach zusammen, Zeitungen erschienen nicht, Flüge fielen aus. Über 200.000 Frauen versammelten sich in Reykjavik zur größten Demonstration in der Geschichte des Landes. Die Botschaft war frappierend einfach: Ohne die Arbeit von Frauen – egal ob bezahlt oder unbezahlt – funktioniert nichts.
Der „Frauenruhetag“ (das Wort „Streik“ wollte man vermeiden) veränderte das Land: Schon ein Jahr später verabschiedete das Parlament ein erstes Gleichberechtigungsgesetz. 1980 wählte Island die weltweit erste demokratisch gewählte Präsidentin. Heute weist das Land schon seit Jahren den geringsten Gender Pay Gap auf.